Mobilität
Es kommt Bewegung in die Fortbewegung
Unsere Mobilität verändert sich. Und schon heute bietet sich uns eine Vielfalt an Fortbewegungsmitteln und -möglichkeiten wie nie zuvor. Neue Technologien eröffnen neue Optionen benutzerfreundlicher Mobilität. Und der Umstieg in die E-Mobilität bietet große Chancen für den Klimaschutz. Mit E-Bikes und Lastenrädern wird das Radfahren alltagstauglicher. Durch Ausbau und Modernisierung der öffentlichen Verkehrsmittel sollen diese zum festen Bestandteil des Lebens von immer mehr Menschen werden. Und mit attraktiven Angeboten wie dem Jobticket können die Menschen sie als echte und nachhaltige Alternative zum Pkw nutzen. Der fügt sich durch Car Sharing-Angebote und die immer bessere Lade-Infrastruktur ein in das vielfältige Spektrum der nachhaltigen Mobilität. Durch Kommunikationstechnologien lässt sich Mobilität sogar ganz vermeiden – und damit Zeit, Geld und CO2 sparen.

Die Veränderung unserer Mobilität fördert die Landesregierung aktiv. Zum Beispiel durch spannende Projekte wie NAH.SH on demand, Rufbusse, oder das NAH.SH Mobilitätszentrum. Zudem machen viele attraktive Angebote wie das Semester- oder Jobticket Lust auf Bus und Bahn. Und je mehr von uns die neuen Möglichkeiten entdecken, desto nachhaltiger wird unsere Mobilität. So reduzieren wir gemeinsam CO2 und gestalten schon heute das Morgen.
Informieren
So bewegen sich die Schleswig-Holsteiner*innen
47 Prozent der Wege legen die Schleswig-Holsteiner*innen mit dem Pkw zurück, weitere 14 Prozent als Mitfahrer*innen. Doch mit 23 Prozent sind auch Fußwege beliebt und immerhin 10 Prozent der Wege fahren die Menschen mit dem Fahrrad. Sie schonen dabei nicht nur das Klima: Sie halten sich mit Bewegung fit und das ganz nebenbei. Für 6,4 Prozent der Wege werden die öffentlichen Verkehrsmittel verwendet.
Verkehrsmittelnutzung in Schleswig-Holstein

Klimaschutz mit Weitblick
Klimaschutz wird in Schleswig-Holstein großgeschrieben. Das Land hat daher mit dem Energiewende- und Klimaschutzgesetzt (EWKG) die gesteckten Ziele verbindlich festgeschrieben und eine rechtliche Grundlage für die Maßnahmen zum Klimaschutz und der Energiewende geschaffen. Die Ziele sind neben vielen anderen: Bis 2050 müssen die Treibhausgasemissionen um 80 – 95 Prozent reduziert werden. Bis 2025 sollen mindestens 22 Prozent der Wärme aus Erneuerbaren Energien kommen. Und es wird eine Klimaschutzstrategie für den Bereich Mobilität erarbeitet werden.
Schleswig-Holstein bundesweit Spitze bei der Neuzulassung von E-Autos
Moderne Technik, immer größere Reichweite und niedrigere Preise dank staatlicher Förderung – Elektro-Autos liegen voll im Trend. Auch im echten Norden entscheiden sich immer mehr Menschen für einen "Stromer" und sind damit klimafreundlicher unterwegs als mit einem herkömmlichen Verbrenner. Im Oktober war fast jeder vierte neuzugelassene PKW in Schleswig-Holstein ein Elektro-Auto.
Unser ÖPNV in Zahlen

- 150.000 Menschen fahren werktags mit dem Zug
- 190 Mio. Fahrgäste befördern die Busse pro Jahr
- 24 Mio. km pro Jahr legen die Züge zurück
- 90 Mio. Km legen die Busse zurück
- 1.170 km Zuggleise
- 180 Bahnhöfe
- 730 Buslinien und
- 7.500 Bushaltestellen gibt es in Schleswig-Holstein
- 255.000 Tonnen CO2 sparen Bus und Bahn im Vergleich zum Auto pro Jahr
Fahrgäste im ÖPNV in Schleswig-Holstein von 2010 bis 2020 (in Millionen)

Anzahl der Pkw in den Bundesländern in Deutschland von 2019 bis 2021 (Entwicklung der Pkw-Anzahl 2019 zu 2021)

Von Autos und Menschen
Die deutschen Bundesländer sind in vielfacher Hinsicht unterschiedlich. Sie unterscheiden sich geografisch, klimatisch und in ihrer Bevölkerungsstruktur. Entsprechend unterscheiden sie sich in der Anzahl der Pkw. Im einwohnerreichsten Land Nordrhein-Westfalen finden sich auch die meisten Autos und in Bremen die wenigsten. In Schleswig-Holstein gibt es pro 1.000 Einwohner ungefähr 580 zugelassene Autos. Und der Anteil an Fahrzeugen mit klimafreundlichem Elektroantrieb ist verhältnismäßig hoch. Allen Bundesländern gemeinsam ist jedoch, dass die absolute Anzahl an Pkw kontinuierlich steigt. Nun ist das Ziel mehr Menschen zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu bringen. Denn der Umstieg auf die „Öffis“ bringt gleich mehrere Vorteile: weniger laufende Kosten, weniger Stress etwa durch Parkplatzsuche oder teure Reparaturen – und vor allem viel weniger CO2. Daher sollen die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver werden: beispielsweise durch klimafreundliche Elektrobusse und kostengünstige Angebote wie das Jobticket.
Bevölkerung – Anzahl der Einwohner in den Bundesländern in Deutschland am 31. Dezember 2020 (in 1.000)

Anzahl der Pkw mit E-Antrieb in den Bundesländern in Deutschland von 2020 bis 2021 (Stand: 1. Januar)

Anzahl Pkw mit E-Antrieb pro 1.000 Einwohner in den Bundesländern in Deutschland 2021 (Stand: 1. Januar)

Elektromobilität in Schleswig-Holstein
Einen großen Überblick über die Entwicklung der Elektromobilität in Schleswig-Holstein bietet die WT.SH durch die Landeskoordinierungsstelle der Elektromobilität. Unter https://emobilitaet.sh/de/startseite finden Sie Informationen für Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen rund um die Elektromobilität. Jährlich veranstaltet die WT.SH das Forum Elektromobilität.
Neben vielen Zahlen, Daten und Fakten finden Sie weitere Informationen zur E-Mobilität unter:
Fördern
Die Zukunft fährt unter Strom – und ist vernetzt
Schleswig-Holstein setzt auf nachhaltige Mobilitätskonzepte und vor allem auf Elektromobilität. Das Land setzt sich dabei zusammen mit Kommunen und Wirtschaft für verkehrsträgerübergreifende Mobilitätskonzepte ein. Denn der Umstieg auf emissionsarme Fahrzeuge allein reicht nicht aus, um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Teil der Strategie ist es daher, mehr Anreize für die Nutzung des ÖPNV zu schaffen. Aber nicht nur das. Auch der Radverkehr und Sharingkonzepte sind wichtige Bausteine bei der Mobilitätswende. Ein wichtiges Werkzeug ist dabei die gezielte und unkomplizierte Förderung. In dieser Hinsicht hat der echte Norden einiges an durchdachten Projekten zu bieten.
Immer mehr Ladesäulen in Schleswig-Holstein

Schon seit 2015 steigt die Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte in Schleswig-Holstein kontinuierlich an – das Land baut seine Infrastruktur für Elektromobilität aus. Allein von 2020 bis bis heute haben sich die Ladepunkte im echten Norden von 973 zu 1858 fast verdoppelt. Schleswig-Holstein liegt damit bundesweit auf Platz 5 mit 28,2 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner*innen.
E-Auto entspannt zu Hause laden
Im Januar und Februar 2020 hatte Schleswig-Holstein bundesweit den höchsten Anteil an neu zugelassenen Elektrofahrzeugen zu verzeichnen. Private Ladestationen werden künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Um der E-Mobilität weiter Auftrieb zu geben, können Privatpersonen ihre heimische Wallbox fördern lassen. Für entspanntes Laden zuhause.

Carsharing für jede Region
Carsharing ist etwas für Großstädte? Das war leider lange Zeit so, doch dank Dörpsmobil gilt diese Aussage zumindest für Schleswig-Holstein nicht mehr. Denn Dörpsmobil ist die Carsharing-Alternative für den ländlichen Raum, die es jedem Dorf und jeder Gemeinde ermöglicht, ein eigenes Elektro-Auto zum Teilen anzuschaffen. Für die Flexibilität der Bewohner. Für die Natur der Region. Und für alle, die auf ein eigenes Auto verzichten können, müssen oder wollen.
Das Prinzip ist ganz einfach: Zunächst wird herausgefunden, wie viele Dorfbewohner sich für diese flexible und nachhaltige Lösung interessieren. Gibt es ausreichend Bedarf, least die Gemeinde ein Dörpsmobil, kauft die Buchungssoftware und ein Ladekabel und stellt das Fahrzeug an einem bestenfalls zentralen Ort der Gemeinde ab. Schon sind alle registrierten Benutzer*innen in der Lage, das Fahrzeug zu verwenden, wann immer es gerade verfügbar ist. Zum Einkaufen, zur Fahrt zum Golfplatz oder einfach nur zum Besuch der besten Freundin.
Für die Gemeinde lohnt sich das Dörpsmobil gleich dreifach. Zum einen hilft es den Bewohner*innen deutlich einfacher von A nach B zu kommen. Zweitens schont es die Umwelt, da es wirklich zu 100 Prozent mit Strom betrieben wird. Und drittens wird die Anschaffung eines Dörpsmobils vom Land Schleswig-Holstein subventioniert. Nachhaltig, sozial und gleichzeitig ökonomisch zu agieren, war für Kommunen noch nie einfacher. Das Dörpsmobil macht’s möglich.
Fahrräder für alle (Fälle)
Fahrradfahren wird immer attraktiver. Nicht nur durch Verbesserungen der Infrastruktur für den Radverkehr. Fahrradfans haben immer mehr Möglichkeiten, günstig an ein hochwertiges Fahrrad zu kommen. Ganz unkompliziert geht das mit transparenten Leasingmodellen unterschiedlicher Anbieter: Für einen kleinen monatlichen Betrag erhält man ein sicheres und hochwertiges Fahrrad und muss sich nicht einmal um aufwändige Wartungskosten kümmern. Wer nur unregelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, nutzt die Räder der Sprottenflotte der KielRegion. Als Arbeitnehmer*in kann man zudem von günstigen Konditionen eines Jobrads profitieren: Das Leasingmodell beinhaltet einen Zuschuss des Arbeitgebers und die Option, das Fahrrad nach Ende des Leasingzeitraums zu kaufen. Ob konventionelles Fahrrad, E-Bike oder Lastenfahrrad – für jeden Bedarf gibt es die passenden Angebote.
Glasfaserausbau für die bessere Vernetzung
Flexibel Mobilitätsangebote nutzen? Dezentral arbeiten? Das braucht stabile und flächendeckend verfügbare Internetverbindungen, guten Empfang und ein Maximum an frei zugänglichem WLAN, selbstverständlich auch in ländlichen Räumen. Im echten Norden steht der Ausbau von Breitband, Glasfaser und 5G ganz oben auf der Agenda und wird aktiv gefördert.

Aktivieren
Mit vereinten Kräften in die Pedalen treten
Gemeinsam lässt sich einfach mehr erreichen. Starke Verbände treten für eine nachhaltige Mobilität und die konsequente Förderung des Radverkehrs ein. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Mit 200.000 Mitgliedern ist er die größte Interessenvertretung von Radfahrer*innen in Deutschland und weltweit. Der VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. ist eine weitere wichtige Kraft in Sachen nachhaltige Mobilität. Hier steht der CO2-freie Verkehr auf der Agenda. Beide Verbände sind auch in Schleswig-Holstein vertreten und laden zum Mitmachen ein.
Das Radwegenetz wächst
Die schleswig-holsteinischen Radfernwege werden immer besser, sicherer und mehr: Das Land setzt bei der Mobilitätswende auch auf den Radverkehr und baut die Radwegenetze quer durch Schleswig-Holstein aus. Förderung gibt es dabei vom Bund als auch von der Europäischen Union. Auch Kommunen können sich an der Verbesserung und am Ausbau von Radwegen beteiligen. Durch das Programm Kilmaschutz durch Radverkehr erhalten sie Unterstützung.
Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge
Mit diesem Programm wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Schleswig-Holstein gefördert. Es soll ein bedarfsgerechtes und nutzerfreundliches Netz an Ladeinfrastruktur initiiert werden, so dass Nutzer von Elektrofahrzeugen überall in Schleswig-Holstein schnell und unkompliziert nachladen können. Neben der Errichtung von neuen Ladepunkten soll auch der Ausbau von Ladeinfrastruktur zum Betrieb von Elektrobussen unterstützt werden.
Jetzt Jobticket beantragen
Die Landesregierung bietet den Beschäftigten der Landesverwaltung ein neues attraktives Jobticket mit einem monatlichen Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 30 Euro an.
Verkehrswende mitgestalten – aktiv, kreativ, kooperativ
Verkehrswende bedeutet die Veränderung von Mobilität zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität. In diesem Bereich werden in Schleswig-Holstein bereits viele langfristig angelegte Projekte umgesetzt. Doch neben diesen Projekten gibt es unzählige Möglichkeiten, schnell, direkt und vor Ort nachhaltige Mobilität zu realisieren. Für die Region Schleswig-Holstein gibt es dafür eine Plattform. Mitmachen können dabei alle. Wer eine gute Idee hat, kann selbst ein Projekt initiieren oder bei anderen Projekten mitwirken. Veranstaltungen zu verschiedenen Themen der nachhaltigen Mobilität runden das Angebot ab. Betreut wird das Projekt vom schleswig-holsteinischen Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).
Darauf fahren Arbeitnehmer*innen ab
Und nicht nur die. Sondern die Umwelt und die gesamte Region. Unternehmen können einen großen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Und das mit einfachen Mitteln und geringen Kosten. Zum Beispiel, indem sie aktiv das Fahrradfahren fördern. Eine Initiative des ADFC und der Europäischen Union hilft Arbeitgebern dabei, die eigene Fahrradfreundlichkeit zu erhöhen. Mit Mobilitätsberatung und Begleitung und konkreten Tipps und Maßnahmen bekommen Unternehmen eine umfassende Unterstützung bei der Entwicklung zu mehr Fahrradfreundlichkeit und damit auch Nachhaltigkeit. Das schafft Wettbewerbsvorteile und fördert zudem die Mitarbeitergesundheit. Wer die betriebliche Radfahrkultur fördert, kann sich zertifizieren lassen und den Erfolg belegen. In Schleswig-Holstein gibt es bereits vier zertifizierte Betriebe.
Zu weit fürs Fahrrad? Kein Problem!
Ist der Weg mit dem Fahrrad zur Arbeit zu weit, gibt es eine nachhaltige und günstige Alternative: Mit dem Jobticket pendeln Arbeitnehmer*innen zu besonders attraktiven Konditionen in Schleswig-Holstein und nach Hamburg. Dank Arbeitgeberzuschuss und NAH.SH-Rabatt für nur wenige Euro im Monat.
Coworking Spaces: Zusammen digital und dezentral arbeiten
Coworking Spaces waren bereits vor Corona ein großes Thema. Selbstständige und Start-ups nutzten die flexiblen Büros zu moderaten Preisen. Und profitierten dabei von vorhandenen Ressourcen, wie Drucker oder WLAN. Sie arbeiteten flexibel und ganz nach Bedarf in Coworking Spaces, zuhause oder an anderen Orten. Mit der Corona-bedingt vermehrten Arbeit im Homeoffice haben auch etablierte Unternehmen und Arbeitnehmer*innen die Vorzüge des dezentralen Arbeitens entdeckt. Denn das spart Zeit, Wege und Ressourcen. Wer seine Arbeit am heimischen Rechner erledigen kann und auf den Weg zur Arbeit verzichtet, spart zu dem Emissionen ein. Digitale Meetings sind heute auch eine praktikable Alternative zu Geschäftsreisen. Und auch hier können Coworking Spaces helfen: Mit kleinen und größeren Büros mit technischer Ausstattung bieten sie das richtige Umfeld für digitale Geschäftstermine. Coworking Spaces sind besonders in ländlichen Räumen eine Möglichkeit, gut ausgestattet zu arbeiten – ohne den langen Weg zum stationären Arbeitsort. Schleswig-Holstein hilft seinen ländlichen Räumen, sich für das Arbeiten von morgen aufzustellen.
Aufwind für Wissenschaft, Forschung und Bildung
Damit die Mobilitätswende nachhaltig gelingt, braucht es Wissen, Innovationen und Pioniergeist. Aufwind für die neue Mobilität gibt es von der EKSH Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH. Die EKSH fördert Wissenschaft und Forschung in Energie und Umweltschutz. Die aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind die nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien, Sektorenkopplung und Energieeffizienz. Die EKSH unterstützt zudem Bildungsprojekte zu verschiedenen Energiethemen. Mit spannenden Veranstaltungen wird die nachhaltige Mobilität zudem für alle greif- und erlebbar. Träger der gemeinnützigen Gesellschaft sind die Hochschulen des Landes, die HanseWerk AG und das Land Schleswig-Holstein.
Noch mehr Informationen und Beratung zur Förderung von nachhaltiger Mobilität gibt es bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH).